Deep Rock Galactic – Die Freuden des Bergbaus

Was mit der Suche nach einem guten Koop Spiel begann, endete in den Minen von Deep Rock Galactic. Stunden verbrachte ich jetzt mit einem Kumpel auf der PS5 in den düsteren Minen und es werden noch mehr werden. Ich gebe mal einen Überblick darüber, was das Spiel so gut macht.

An den Wochenenden zockte ich regelmäßig mit einem Kumpel auf der Playstation. Das machen wir schon ewig so, aber nachdem Outriders seinen Reiz verloren hatte, gab es länger keinen Titel auf den wir beide Lust hatten. Bis dann Deep Rock Galactic die Bühne betrat. Die Einstiegshürde ist aktuell niedrig, denn es ist über Playstation Plus gratis (Stand Januar 2022), weshalb wir es einmal selbst probierten.

Was ist Deep Rock Galactic

Der CEO von Ghost Ship Games beschrieb das Spiel als eine Mischung aus Minecraft und Left 4 Dead. Sieht man sich das Spiel an, dann sind die Ähnlichkeiten in den Spielmechaniken deutlich zu erkennen. Das Graben nach Ressourcen im Untergrund und die angreifenden Gegnerwellen stellen jeweils Kernelemente der 2 Spiele dar, allerdings macht Deep Rock Galactic etwas ganz eigenes daraus.

Deep Rock Galactic schafft es Komplex zu werden, aber seine Mechaniken vernünftig einzuführen. Ein Kunststück, dass oft genug schief geht in Spielen. Das Tutorial wird mit dem Schützen gespielt und erklärt Schritt für Schritt den Ablauf einer Mission bis hin zur Abholung durch die Rettungskapsel, aber was passiert denn so im Spiel?

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Zwerges, der einem klassischen Fantasy Roman entsprungen sein könnte, wobei er in der Zukunft gelandet ist. Genauer gesagt, hockt er auf einer Raumstation und wartet darauf allein, oder mit bis zu 3 befreundeten Zwergen in die Unterwelt eines Planeten vorzudringen. 4 Klassen stehen dafür zur Auswahl und jede bringt ihre Stärken und Schwächen mit sich, aber erstmal dazu was die Zwerge da so treiben.

Wir sind nicht alleine in den Höhlen!

Ab in die Höhlen

Je nach Missionstyp hat man seinen kleinen Packesel dabei. Jetzt weniger Esel und mehr seelenloser Roboter, aber er transportiert das gewonnene Erz und folgt einem auf Kommando. Die erste Mission hat als Ziel ein bestimmtes Erz abzubauen. Auf der Suche danach bauen wir in den Höhlen verschiedenste Erze ab, die wir teilweise für Upgrades und ansonsten für Geld und Erfahrungspunkte brauchen. Immer wieder greifen uns die heimische Tierwelt in Wellen an und erschwert uns das Leben.

Es gibt allerdings auch andere Missionstypen und Aufgaben, aber da will ich nicht zuviel verraten. Nur soviel, es könnte sein, dass ihr euch auch mal durch organisches Material hacken müßt um leckere Eier zu bekommen oder mal ordentlich Rohre verlegen müsst.

Wenn alles Ziele erfüllt sind, dann können wir unsere Bohrkapsel rufen. Die kommt dann zu unserem Startpunkt und wir haben 5 Minuten um einzusteigen und zu verschwinden. Es besteht aber die Möglichkeit, dass der Krach die Tierwelt in dezente Aufregung versetzt. Habt ihr 80 Nitra gesammelt, dann empfehle ich voher nochmal Nachschub anzufordern. Mit mehr Munition lebt es sich dann doch deutlich länger im „Dialog“ mit den Viechern vor Ort. Wichtig ist aber nicht nur genug Munition, sondern auch genug Licht.

Ein Licht in der Dunkelheit

Deep Rock Galactic bietet keine bunten hellen Umgebungen, sondern tiefe Dunkelheit, in der die Gefahr lauert. So bekommt man immer nur einen zeitlich begrenzten Blick auf das was da lauert, oder uns erwartet. Mehr als eine extrem dezente Beleuchtung ist von der Natur nur selten zu erwarten. Da schaffen wir mit unseren Leuchtfackeln abhilfe, was das dem Spiel eine spannende Atmosphäre verleiht. Wenn plötzlich ein Gegner aus der Dunkelheit bricht, oder vor einem ein tiefer Abgrund auftaucht, dann durchlebt man viele verschiedene Emotionen in kurzer Zeit. 

Die einzige Klasse, die einen erhellenden Vorteil hat, ist der Scout, allerdings ist er im Solospiel nicht zu empfehlen. Mit seiner Leuchtpistole kann er für eine deutlich besser Beleuchtung sorgen.

Die Klassen von Deep Rock Galactic

Vor jedem Einsatz gibt es die Möglichkeit sich frei für eine der 4 Klassen zu entscheiden. Jede bietet ihre Vorteile und jede sammelt für sich Erfahrung, mit der man dann im Level aufsteigt. Der jeweilige Charakter kann dann indirekt verbessert werden. Je höher das Level, je mehr können die Waffen und Ausrüstungsgegenstände verbessert werden. So erhöht ein Upgrade als Beispiel die Munitionskapazität, oder schaltet eine Fähigkeit frei. Geschenkt gibt es aber auch hier nichts. Zum Freischalten braucht man Geld und Mineralien, die in den Missionen verdient werden muss.

Für erreichte Meilensteine wie zum Beispiel das Erledigen von 10 Missionen, gibt es zusätzlich auch noch Perkpunkte, die in Aktive und Passive Skills investiert werden können. Hier ist die Anzahl der Perks die gleichzeitig ausgerüstet allerdings begrenzt.

Wagt man sich allein in eine Mission, dann begleitet einen „Bosco“-APD-B317 die kleine Allzweckdrohen. ZU Beginn nur schwach bewaffnet, kann sie mit dem Gesamtrang des Spielers gelevelt werden. Das bringt dann mehr Wiederbelebungen, oder andere nützliche Fähigkeiten. Ja er kann wiederbeleben und das macht ihn im Solospiel so wertvoll. Die Anzahl ist begrenzt, aber so ist das Spiel nicht so frustrierend, sondern auch allein schaff bar.

Ingenieur

Der Ingenieur ist die optimale Klasse für das Spiel allein. Auch wenn man noch eine Drohne zur Unterstützung bekommt, so ist das aufstellbare Geschütz Gold wert, wenn mal wieder Gegnerwellen einen überrollen. Mit Upgrades ist es sogar möglich 2 Geschütze aufzustellen.

Mit dem Plattformgewehr kann der Ingenieur auch Treppen zu schwer erreichbaren Mineralien bauen, oder Wege zu Zielen schaffen. 

Ausrüstung:

  • „Warthog“ Auto 210 Schrotflinte
  • Deepcore 40mm PGL Granatwerfer
  • Spitzhacke
  • Intensive Leuchtfackel
  • LMG-Geschützturm
  • Plattformkanone
  • L.U.R.E Granate (erzeugt ein Hologramm, dass Gegner anlockt)
  • Rüstung „Eule“

Späher

Die Gefahr lauert in der Dunkelheit und ist man ich einer 3-4 Mann oder Frau starken Gruppe unterwegs, dann ist der Späher Goldwert. Keine Kampfmaschine und auch niemand, der die Höhlen alleine erobern könnte, aber er bringt Licht ins Dunkle und das ordentlich. Mit seiner Leuchtpistole sorgt er für eine Beleuchtung, in der sich kein Feind mehr verstecken kann. Dazu hat er noch einen Enterhaken, mit dem er auch schwierige Stellen schnell überwinden kann. Er sucht die guten Ecken um Erze zu gewinnen, aber wie gesagt spielt er seine Stärken erst in einer Gruppe aus und wird zu einem mächtigen Zwerg.

Ausrüstung:

  • Deepcore GK2 Sturmgewehr
  • Improvisierte Schrtflinte
  • Spitzhacke
  • Hochintensive Leuchtfackel
  • Leuchtpistole
  • Enterhaken
  • HFG (Eine Granate, deren Explosion Gegner einfriert)
  • Rüstung „Fuchs“

Bohrer

Der Bohrer ist der Zwerg der Wege frei macht. Entweder mit seinem Flammenwerfer durch Gegner, oder mit seinem Bohrer durch den Fels. Er baut Erze besonders effektiv ab und wo andere Seile spannen, oder Plattformen bauen, schafft er sich eigene Wege direkt im Stein. Man sollte aber immer einen zweiten Zwerg dabeihaben, da er Schutz braucht um seine Stärken voll auszuspielen.

Ausrüstung:

  • CRSPR Flammenwerfer
  • Subata I20 Pistole
  • Spitzhacke
  • Intensive Leuchtfackel
  • Sprengladung
  • Verstärkte Bohrmaschinen
  • Schock-Axt
  • Rüstung „Maulwurf“

Schütze

Das ist die Klasse, die jeder Spieler zuerst kennenlernt. Im Tutorial spielt man sie und sie ist auch nach dem Ingenieur die zweite Klasse, die sich für ein Solospiel eignet. Nicht ganz so stark im Alleingang, aber mit seiner Minigun, seinem Schildgenerator und seinem Seilrutschenspanner, ist er eine gefährliche kleine Einmannarmee.

Ausrüstung:

  • „Kugelhagel“ Hochleistungs-Minigun
  • „Bulldog“ Schwerer Revolver
  • Spitzhacke
  • Hochintensive Leuchtfackel
  • Schildgenerator (Hält kurzzeitig Gegner auf Abstand)
  • Seilrutschenspanner
  • Haftgranate
  • Rüstung „Barracuda“
Die Minigun des Schützen im Einsatz

Die Raumstation

Treffpunkt vor den Missionen ist die Raumstation. Hier findet ein Zwerg alles was er braucht um glücklich zu sein. Seine Kameraden, seine Ausrüstung, Werkbänke, eine Bar und die Shops. Moment es gibt Shops? Wollen die hier an unser Geld?

Kurz gesagt Nein wollen sie nicht. Also nicht an echtes Geld. Mit dem Spielerlevel steigen auch die Möglichkeiten die Zwerge anzupassen, aber dafür muss man Credits investieren, die man entweder in den Missionen verdient, oder später durch den Verkauf von Erzen.

Es gibt auch eine Saison, die besondere Herausforderungen mitbringt und damit die Möglichkeit Kosmetische Items freizuschalten. Als zusätzliche Motivation echt nett.

Mit Amazon Kindle Unlimited gibt es den englischen Gaming Guide zum Spiel Gratis:

Zusätzliche Inhalte

Das Spiel finanziert sich stark über zusätzliche Inhalte, wobei es rein kosmetische Inhalte sind. Neue Skins für die Waffen, die Spitzhacke, Rüstung und Abzeichen gibt es da. Im Playstation Store sieht man auch kurze Videos und Bilder mit den Inhalten der DLC Pakete, so gibt es keine bösen Überraschungen und es ist immer eindeutig was man bekommt. Die einzelnen Pakete gibt es für 8€ und eine besonderes Unterstützerpaket ist für 15€ kaufbar. Alle 6 Zusatzinhalte gibt es zusammen für 30€.

Muss man diese Inhalte haben um mehr Spaß am Spiel zu haben? Auf keinen Fall, aber genau deshalb finde ich die klare Preispolitik gut. Man weiß genau was man bekommt und man muss auch nicht erst ingame Währung kaufen, mit der dann die wahren Preise verschleiert werden. Siehe dazu auch meine Preisübersicht bei Fallout 76, wo die Bethesda erst Atome verkauft, mit denen dann Items gekauft werden, die sogar in die Spielmechaniken eingreifen.

Die Entwickler hinter Deep Rock Galactic

Vor 6 Jahren wurde das dänische Entwicklerstudio Ghost Ship Games von 6 Leuten gegründet. 2017 erwarb das Schwedische Studio Coffee Stain Studios 35% der Anteile und übernahm 2018 auch das Publishing des ersten Titels der Dänen. Das war die Early Acces Version von Deep Rock Galactic. Mit 300000 verkauften Einheiten im September 2018 war es ein beachtlicher Anfangserfolg. 2020 verließ das Spiel dann den Early Access und 2022 erfolgte dann der noch der Release auf der Playstation. Zu diesem Zeitpunkt hatte es bereits eine große Veränderung gegeben. 

Die verblieben 65% Firmenanteile wurden von der Embracer Group aufgekauft, denen auch die Coffee Stain Studios gehören. Zu diesem Zeitpunkt wurden 3 Millionen Einheiten von Deep Rock Galactic verkauft und das Entwicklungsstudio beschäftigte 26 Mitarbeiter. 

Fazit zu Deep Rock Galactic

Wer erstmal in die dunklen Höhlen abgetaucht ist und im Schein einer Leuchtfackel Erze abbaut, der wird so schnell nicht mehr aufhören. Egal ob allein, oder mit Freunden habe ich viel Spaß mit dem Titel. Dass ich nirgends etwas entdeckt habe, mit dem sie mir versteckt Geld aus der Tasche ziehen wollen, wirft das ganze noch in ein zusätzlich gutes Licht. 

Deep Rock Galactic ist gratis im Microsoft Gamepass, aktuell gratis bei Playstation Plus und für 30€ bei Steam erhältlich.

Den Gamepass bekommt ihr hier bei Amazon:

Playstation Plus findet ihr hier:

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Quellen:

Die offizielle Seite von Ghost Ship Games

Interview mit Søren Lundgaard

Wikipedia über Ghost Ship Games

Embracer Meldung zur Studio Übernahme

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