Beim stöbern im Game Pass entdecke ich immer wieder mal eine kleine Perle unter den Indie Titeln und mit Despot´s Game hatte ich wieder einen Kandidaten für diese Auszeichung entdeckt. Bekommen habe ich allerdings ein Spiel, dass alles haben will und in seinen Möglichkeiten ertrinkt.
Despot´s Game und was es sein will
Das Spiel präsentiert sich zu Beginn als Rogue Lite in Pixel Optik. Wir starten zu Beginn mit einer klassischen Truppe mit Schwert, Schild, Armbrust und einem Unbewaffneten, oder wir stellen uns selbst eine Gruppe zusammen. Wenn das erledigt ist beginnt das Spiel. Betreten wir einen neuen Raum, dann positionieren wir als erstes unsere Truppen. Nahkämpfer vorn, Fernkämpfer und Unterstützungseinheiten hinten. Was für Gegner kommen lässt sich grob erkennen, denn kleine Fragezeichen stehen für normale Gegner und große für Bosse. Zu sehen sind sie dann erst wenn wir starten.

Der Kampf läuft automatisch ab. Nach der eigenen Position suchen sich die Truppen Ziele und bekämpfen sie mit ihren Mitteln. Jeder verdient dabei Erfahrungspunkte und Münzen. Die Münzen können dann nach dem Kampf in Fähigkeiten, neue Waffen, neue Kämpfer und Nahrung investiert werden. Das Meiste geht nur in bestimmten Räumen. Die Fähigkeiten können wir nach jedem Kampf erweitern wenn wir genug Münzen haben. Klingt soweit ja noch übersichtlich, aber der Schein täuscht, denn die Entwickler wollten alles im Spiel haben.
Der Clusterfuck beginnt
Ich tauche jetzt etwas in die Details von Despot´s Game ein. Die Modis die noch freischaltbar sind, die Bosskämpfe und die Belohnungen und die Story Schnipsel bleibt da nur angekratzt, denn das alles gibt es und wie die Waffen und Gegner passt da nichts zusammen. Alles ist nur im Spiel um im Spiel zu sein. Die Story soll eine Pen und Paper Runde nachahmen, aber auch nur teilweise. Zeitweise soll es lustig sein und die vierte Wand durchbrechen und dann ließt es sich als ob wer da was ernsthaftes reinbringen wollte. Das passt aber auch gut zu den Gegnertypen.
Da ist alles dabei. Lust Zombies zu Schnetzeln, oder doch lieber Roboter zerschmettern? Wie wäre es mit Skeletten, oder Geistern? Alles da und jeder, der in der Nähe der Entwicklung geatmet hatte, durfte anscheinend seine Lieblingsgegner im Spiel platzieren. Die Bosse sind da ähnlich wild. Riesige Samurai und Roboter tauchen da genauso auf wie irgendwelche Horror Kreaturen. Das alles bekämpft man dann mit einem Waffenarsenal, dass ähnlich konsequent durchgemischt ist. Das Startteam besteht aus einem Schwertkämpfer, einem Bogenschützen und einem Schildträger. Was ja noch passend klingt.

Dazu kommen dann aber flott noch verschiedenste Schusswaffen bis hin zu Lasergewehren. Auch futuristische Waffen wie zum Beispiel Lichtschwerter verstärken bald das Arsenal. Wenn euch die Mischung aber noch nicht stört, dann schaffen das vielleicht ja die Jux Waffen. Ja man kann Kämpfer auch mit Boxhandschuhen, Krallenhandschuhen, Zauberequipment oder magischen Masken in den Kampf schicken. Nichts davon passt in irgendeiner Form zusammen und um das ganze noch zu erweitern gibt es dann auch noch ein Survival System.
Essen, Opfern und ein wenig Questen
Die Nahrung hatte ich bereits erwähnt und die braucht das Spiel für ein Survival System. Die eigenen Truppen verbrauchen in jedem Raum Nahrung. Die gibt es auf 2 Arten. Entweder kauft man sie in den entsprechenden Verkaufsräumen, oder opfert einzelne Kämper in den Opferstellen, die es in jedem Raum gibt. Opfer sind aber auch mal nötig um in einer Quest voranzukommen. Denn jedes Spiel braucht ein Questsystem.

So habe ich zum Beispiel einen Raum gefunden, in dem durch ein Menschenopfer ein Portal geöffnet werden konnte. Das führte zu einem Questgeber, der uns auf die Suche nach einem Zauberbuch schickte. Auf dem Weg gab es dann passend dazu Roboter auszuschalten. Die Texte lohnen sich auch nicht wirklich. Nach dem ersten Durchgang habe ich schon aufgehört sie zu lesen und nach drei Durchgängen flog es von der Platte. Zeit für ein Fazit.

Fazit zu Despot´s Game
Ein Autobattler Rogue Lite auf das die Entwickler alles geworfen haben was ihnen einfiel und was hängen blieb schaffte es auch in Despot´s Game. Für diese wilde Mischung ohne Konzept gibt es Fans und die überwiegend positiven Steam Bewertungen bezeugen es auch, aber ich mag den Mix überhaupt nicht. Auch der Humor hat null gezündet. So schnell wie die Spiel auch die Inhalte durch würfelt, so schnell verflog auch mein Interesse daran. Dem Spiel gebe ich 2 von 5 Ellies, da es nett aussieht und unter dem Berg an Inhalten ja ab und zu stimmige Momente entstehen. Bei der Menge aber auch irgendwie kein Wunder.

Die Screenshots stammen alle aus der Xbox Version von Despot´s Game.
Kommentar verfassen