Wie wäre es Teil der Geschichte des alten Roms zu sein? Mit Expeditions Rome kann jeder es jetzt erleben und als Teil der römischen Legionen zum Ruhme des römischen Imperiums beitragen. Von kleinen Guerillaaktionen bis zu den großen Schlachten kommandieren wir unsere Truppen in der ganzen römischen Welt. Das Spiel hat aber auch Stärken und Schwächen, die ihr vor dem Kauf kennen solltet.
Der zähe Start
Die Stärke von Expeditions Rome ist nicht der Spieleinstieg. Zu langsam nimmt die Geschichte Fahrt auf und die Dialoge sind zu zäh und schlecht geschrieben, um zu begeistern. Das wird mit der Spieldauer allerdings immer besser. Dazu müssen wir aber erstmal die Insel Lesbos hinter uns lassen. Beginnen wir aber mal ganz am Anfang.

Bevor die Geschichte beginnt, können wir einen Charakter erstellen. Geschlecht, Name Eigenschaften und Kampfklasse können hier von uns ausgewählt werden. Als Frau Teil der Legion zu sein, wird später noch ganz gut eingefügt und wird auch in Dialogen angesprochen. Bietet aber keine Vor- oder Nachteile. In der Hinsicht gelungen und da haben sich die Entwickler ein Lob verdient. Wenn denn der Einstieg interessant wäre.
Nach dem Mord an unserem Vater und einer dramatischen Flucht beginnt unser Kampf auf einer Galeere, die auf dem Weg zur Insel Lesbos ist. Dort sollen wir unseren Dienst unter dem Feldherrn Luculus antreten. Bevor wir den ersten Kampf beginnen, lernen wir unsere ersten Begleiter kennen. Eingebettet in historische Ereignisse beginnt eine fiktive Geschichte, die wie bereits erwähnt seine Zeit braucht. Erste Entscheidungen zeigen zu Beginn aber auch trotz der zähen Erzählung, dass in ihr eine Stärke steckt.
In Dialogen müssen wir immer wieder auch Entscheidungen treffen. Soll zum Beispiel eine Person hingerichtet werden, oder wie Antworten wir auf Fragen sind solche Entscheidungsmöglichkeiten. Zum Teil machen sie sich im Verlauf der Geschichte auch deutlich bemerkbar. Gebt dem ganze Zeit und ihr werdet für eure Geduld mit einem guten Erlebnis belohnt wenn die Karte sich öffnet und die Geschichte sich entfalten kann.

Die Kämpfe von Expeditions Rome
Die große Stärke sind die Kämpfe, die Rundenweise ablaufen. Vor dem Beginn dürfen wir unseren Trupp platzieren. Beginnt der Kampf wechseln die 2 Kampfparteien sich ab, wobei wir dann immer alle unsere Truppen befehligen dürfen, bis sie keine Bewegungs- und auch keine Kampfpunkte mehr besitzen. Bewegen dürfen sich die Soldaten in 2 Bereichen. Der Grün markierte Bereich lässt ihnen genug Aktionspunkte um noch weitere Aktionen zu ermöglichen. Besondere Gegenstände benötigen allerdings keine Aktionspunkte.

Die Aktionen sind dann Defensive oder Offensive Fähigkeiten. Was wir genau machen können, bestimmen die Klassenfähigkeiten der Einheit, oder sind Teil der Ausrüstung. Verschieden Schwerter bieten als Beispiel auch verschiedene Arten zuzuschlagen. Mein Hauptcharakter ist ein Princeps und ist so gelevelt, dass er am Anfang bereits Gegner einschüchtern kann. Schon sehr nützlich wenn Gegner den Mut verlieren und kopflos handeln. Rücken die Gegner an, stelle ich ihn in eine Defensiv Position, wodurch er mehr Schildpunkte erhält.
Das bringt mich zu der Gesundheit. Jeder Charakter hat Gesundheitspunkte und sollten sie komplett durch Schaden aufgebraucht werden, brechen sie zusammen. Schwere Verletzungen müssen nach dem Kampf erst behandelt werden und wenn es ganz dumm läuft, dann sterben die Begleiter auch. Soldaten mit Schilden erhalten zusätzlich noch Schildpunkte. Pfeile richten gegen Schilde keinen Schaden an und sie regenerieren sich nach jeder Runde Teilweise wieder. Gegen Schilde hilft also nur kräftig zuschlagen und dann möglichst schnell Schaden zufügen.
Die Ziele in den Kämpfen bieten insgesamt eine gute Abwechslung. Im ersten Kampf des Spiels geht es nur darum alle Angreifer zu töten, aber danach wird es wild. Mal müssen bestimmte Punkte eingenommen werden, aus einem Gebiet geflüchtet werden, Feuer gelegt werden und einiges mehr. Hier glänzt Expeditions Rome mit abwechslungsreichen Mechaniken, die es über die ca. 40 Stunden Spielzeit immer interessant halten.
Das Kampfsystem ist dem aus Battle Brothers ähnlich.
Die 4 Klassen von Expeditions Rome
Jede Klasse hat 3 Talentbäume, die jeweils zur Klasse passende Fähigkeiten freischalten. Mit jedem Level Aufstieg steigen so die Möglichkeiten im Kampf. Das verleiht den Kämpfen im späteren Spiel eine ordentlichen Taktische Komponente. Weitere Fähigkeiten erhalten die Charaktere über ihre Ausrüstung und Waffen. Verschiedene Waffen bieten unterschiedliche Angriffsmöglichkeiten. Diese mit den Klassen auszuprobieren und sich eine Kampftaktik zurechtzulegen macht später immer mehr Spaß.

- Princeps
Der Princeps ist der Mann für die vorderste Linie. Mit seiner Rüstung und seinem Schild kann er gut einstecken und ist im Nahkampf ein gefährlicher Gegner.
- Triarius
Der Triarius ist der Heiler der Gruppe. Er hat besondere Fähigkeiten in der Medizin, aber ist keine sonderlich starke Kampfeinheit und kämpft mit seinem Stab aus der zweiten Reihe.
- Sagrittarius
Mit dieser Einheit haben wir dann noch unsere Fernkampfeinheit. Mit dem Bogen setzt er Feinden aus der Distanz zu.
- Veles
Der Veles ist für Schaden austeilen verantwortlich und führt dafür 2 Waffen. Wenn es darum geht Gegner schnell und gnadenlos auszuschalten, dann kommt er ins Spiel.
Das große Ganze von Expeditions Rome
Ich habe hier noch gar nicht über das Spiel außerhalb der Kämpfe geschrieben. Also da wäre erstmal das Loot. Als Beute erobert man Waffen, Rüstungen, Schilde, Geld und Materialien. Mit der Zeit gibt es auch die Möglichkeit das eigene Feldlager auszubauen und damit neue Aktionen freizuschalten. Das Sammeln lohnt sich, denn immer wieder findet man besondere Gegenstände die seltene Eigenschaften besitzen. Die findet man aber nicht nur in dem Kämpfen, sondern auch auf der Weltkarte. Die Weltkarte ist dann auch der Bereich, auf dem wir uns bewegen und die Welt erkunden.
Dort gibt es nicht nur unsere Missionen und Lager, sondern man entdeckt auch besondere Plätze und Truhen. Die geben einem Erfahrungspunkte oder Ausrüstung. In den einzelnen Akten kommen wir in verschiedene Winkel des römischen Reichs und erleben dort immer neue Abenteuer. Zu Beginn ist es nur die Insel Lesbos, aber später… Ach das findet dann lieber selbst heraus, oder schaut mein Let´s Play. Die Geschichte lässt uns aber nicht nur mit unserem Trupp kleine Kämpfe erleben, sondern auch große Schlachten befehligen. Die laufen aber nur als Draufsicht mit taktischen Symbolen ab und wir nehmen mit Befehlen Einfluß. Einer der schwächeren teile des Spiels.
Die kleineren Missionen mit unserer zusammengestellten Truppe sind die bereits beschriebenen Kämpfe, aber wir bekommend dafür nicht nur unsere Story Begleiter an unsere Seite, sondern können auch selbst Prätorianer dafür anwerben. Diese haben dann die gleichen Möglichkeiten wie die anderen Begleiter.
Tipps und Tricks
- Achtet nicht so stark auf die Pfeile an der Ausrüstung, die angeben, ob sie besser ist. Seht euch die Eigenschaften an und wägt danach ab was ihr für eure Spielweise braucht.
- Setzt eure Unterstützungsfähigkeiten zuerst ein wenn sie einen Bonus gewähren. Das kann den Unterschied ausmachen und greift auch mit euren Unterstützungseinheiten an wenn sie in nicht zu große Gefahr geraten. Sie machen auch ordentlich Schaden.
- Achtet auf der Weltkarte auf Kisten und besondere Plätze.
- So früh wie möglich, sollte ein Prätorianer von jedem Typ Teil eurer Truppe sein. Später im Spiel werdet ihr Missionen nur mit ihnen absolvieren müssen und dann sollten sie bereits gut gelevelt sein.
- Mit der V Taste könnt ihr Objekte hervorheben, mit denen ihr interagieren könnt. Sehr nützlich wenn ihr nicht wie ich zu Beginn alles absuchen wollt nach Kisten und ähnlichem Gedöhns.
- Gebt ein paar eurer Prätorianer Bandagen mit in die Kämpfe, denn Heilung ist extrem Mächtig und kann Leben retten.
Let´s Play Expeditions Rome
Wenn ihr euch erstmal ein ausführlicheres Bild von Expeditions Rome machen wollt, dann schaut mal in mein let´s Play rein:
Fazit zu Expeditions Rome
Mit Expeditions Rome haben die Entwickler von Logistics Artists das bisher beste Spiel der Expeditions Reihe abgeliefert. Die Mischung aus historischen Begebenheiten und fiktiver Geschichte entwickeln zwar nur langsam ihre Faszination, aber wenn es sich erstmal entfaltet hat, dann macht es unheimlich viel Spaß. Das Spiel hat auch Schwächen im Balancing, aber das war nie so gravierend, dass es den Spaß am Spiel zunichte gemacht hätte. Für mich eines der besten Spiele aus der zweiten Reihe.
Quellen
Auf Amazon gibt es auch einen kompletten Guide zum Spiel auf Englisch:
Kommentar verfassen