Die Faszination einen Berg zu bezwingen und das erhabene Gefühl, wenn der Gipfel erreicht ist, wird in Insurmountable erlebbar. Was die Berliner von ByteRockers´ Games hier entwickelt haben wirkt unglaublich intensiv, wenn man sich darauf einlässt. Der Aufstieg in all seinen Phasen und Schwierigkeiten hat mich gepackt. Dem Spiel muss ich einen Artikel widmen und den Aufstieg in meine Favoritenliste auf Steam beschreiben.
Das Basislager
In meinem ersten Spiel stand ich vor der Wahl mit wem ich den Aufstieg wagen will. Mich fasziniert die Wissenschaft, was meine Entscheidung für die Wissenschaftlerin erklärt. Mein Ziel war es drei Berge zu bezwingen und auf ihren Gipfeln Messungen vorzunehmen. Ich hätte auch das Abenteuer oder den Journalistischen Antrieb für die Tour in den Bergen wählen können, aber die Wege müssen noch warten. So griff ich mir mein Messgerät, meine bescheidene Ausrüstung und startete die Besteigung des ersten Bergs.

3 Routen stehen zur Wahl und jede bringt ihre Gefahren und Vorteile mit. Ich hatte auf meiner ersten Route zwar stärkere Stürme, wobei der Schnee dort fester und damit auch etwas sicherer war. In der ersten Etappe merkte ich davon aber noch nichts. Überall war noch das Grün der Natur zu sehen, die Temperaturen waren angenehm und auch das Wetter war schön. So wanderte ich entspannt zu den ersten kleinen Zielen. Eine mögliche Begegnung war auf der Karte markiert, was ich auch direkt ansteuerte.
Noch brauchte ich nicht auf meine Energie, geistige und körperliche Gesundheit, Körpertemperatur und auf den Sauerstoff achten. So unbesorgt traf ich auf die erste Begegnung mit einem einheimischen und erhandelte mir eine Konserve, die mir noch gute Dienste leisten wird. Ohne Sorgen brachte ich das leichte Terrain hinter mich, sammelte Erfahrung und eignete mir damit Fähigkeiten an, die mir im Laufe der Tour noch nützlich werden sollten. Ich regenerierte zum Beispiel mehr Körperwärme durch Laufen. Am Gipfel bestimmt noch nützlich.
Insurmountable aber hier noch nicht
Nach einer Rast in einer Höhle, in der ich auch Glühwürmchen entdeckte, war nicht nur meine Energie wieder aufgefüllt, sondern auch meine geistige Gesundheit wieder voll da. Es konnte weiter gehen und ich sollte auch Glück haben. In einer alten Kiste entdeckte ich Schneeschuhe, die mir den kommenden Abschnitt erleichterten, als es durch ein Schneebedecktes Gebiet ging. Ich verknackste mir zwar im Geröll meinen Knöchel leicht, allerdings war das nichts was mich aufhalten konnte.
Es gab aber auch einiges zu entdecken. Von mysteriösen Fremden, die sich an Steinkreisen zu schaffen machen, über alte Hütten und auch ein abgestürztes Flugzeug entdeckte ich. Immer musste ich mich entscheiden, was ich bereit bin zu opfern, um an Ausrüstung oder andere Vorteile zu gelangen. Ist es eine Sauerstoffflasche wert dafür viel Energie zu Opfern? Jedes Mal musste ich die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Am Ende wurde ich aber oft genug belohnt.
Ich fand auf meinem Weg nicht nur die Schneeschuhe, sondern auch eine Sauerstoffmaske, wärmere Stiefel und Handschuhe. Damit kleidete ich mich gut für den anstehenden Beginn der Todeszone, in der zur Kälte noch der Sauerstoffmangel hinzukommt. Da sind Kleidung und eine gute Routenplanung wichtig, aber nicht alles, denn auch die Werkzeuge und Fähigkeiten machen einen Unterschied für den Erfolg.

Gut gerüstet zum Gipfel
Ich hatte die Ausrüstung teilweise bereits beschrieben, aber gerade damit hat Insurmountable eine große Stärke und große Schwäche zugleich. Ich beginne mit der Schwäche und die ist das Zufallssystem. Auf dem Weg zur Spitze des Berges findet man immer wieder Stellen, die markiert sind und an denen es zufallsgeneriert Dinge zu finden gibt. Das kann ein einfacher Verband sein, aber auch ein besserer Pickel, ein guter Helm, oder auch Steigeisen für die Eiswände. Gegenstände die unheimlich mächtig sein können um gefährliche Situationen zu Meistern.
Das macht es dann wieder zur Stärke, wenn man die entsprechende Ausrüstung denn gefunden hat. Gegenstände, die ich nicht mehr brauchte, ließ ich einfach fallen und so wurden sie zur Rettung für nachkommende Bergsteiger. Da ich aber genug Ausrüstung fand, konnte ich immer wechseln und das passende Anlegen. In Kombination mit den Fähigkeiten war selbst eine Eiswand kein Unüberwindliches (Insurmountable) Hindernis mehr. 40% weniger Energieverlust durch die Steigeisen und weniger Energieverlust mit einer eingeschalteten Fähigkeit ließen mir genug Energie, um die Todeszone schnell zu überwinden.

Fähigkeiten gibt es in 2 Varianten. Die einen sind passive Fähigkeiten, die immer aktiv sind und Vorteile wie energieschonendes Klettern, oder mehr Geschick beim Überwinden von Hindernissen bieten. Da gibt es dann aber auch noch die aktiven Fähigkeiten und die sind zeitlich begrenzt mit einer Abklingzeit, weshalb genau abgewogen werden muss wann man sie in Insurmountable einsetzt. Damit ist ein vorrausschauendes Bewegen auf dem Berg noch wichtiger.
Auf zum Gipfel
Der letzte Abschnitt ist der schwerste. Nicht wegen der Länge, oder der Landschaft, sondern hier kommt alles zusammen. Die eigenen Reserven sind erschöpft. Die geistige und körperliche Gesundheit hatte unter dem Aufstieg gelitten. Dazu neigt sich in der Todeszone auch unsere Energie und der Sauerstoffvorrat seinem Ende entgegen. Zu dem Zeitpunkt muss alles passen, damit der Erfolg nicht in der Katastrophe endet. Der Erfolg auf dem Gipfel zu stehen ist erhaben und unglaublich belohnend, aber er ist nicht das Ende der Tour. Der Abstieg folgt jedem Aufstieg.
So stand ich also auf meinem ersten Gipfel und machte die Messungen der Strahlung, die mich überhaupt auf den Berg brachten. Einerseits ein Erfolg, aber es war auch klar, dass ich noch mehr Messwerte brauchte. In der Ferne erblickte ich bereits weitere, höhere Berge, die mir zusätzliche Daten liefern könnten. Damit war es an der Zeit den Abstieg zu planen. In der Entfernung sah ich bereits das Lager, dass ich erreichen musste, um sicher zurückzukehren.
Zwei längere Pausen musste ich noch einlegen, wobei mir die gefundene Sauerstoffflasche die Zeit gab, um meine Energiereserven wieder aufzufüllen. Das gab mir nicht nur Zeit um zu Rasten, sondern auch um noch interessante Bereiche anzusteuern. Der erste Berge war damit nicht nur bezwungen, sondern mir gelang auch eine sichere Rückkehr. Die Ausrüstung und die Fähigkeiten waren sicher und ich konnte mit ihr das nächste Ziel angehen. Es warteten noch 2 Berge darauf von mir bezwungen wurden zu werden.
Was kommt danach in Insurmountable?
Insgesamt sind 3 Berge zu bezwingen. Jeder schwerer als der vorherige, allerdings nimmt man seine Fortschritte von den vorherigen Bergen mit. Das gibt der Routenauswahl zu Beginn aber in doppelter Hinsicht eine tiefere Bedeutung. Wie die Berge werden sie komplexer, aber dafür hat man zu diesem Zeitpunkt bereits Fähigkeiten und Ausrüstung. Diese sollte man bei der Wahl der nächsten Route im Hinterkopf behalten. Vorteile brauche ich da, wo ich keine Ausrüstungsbonusse habe, und Nachteile vertrage ich mit entsprechenden Fähigkeiten leichter.

Gerade am zweiten Berg mit hohen Eiswänden leisteten mir die Steigeisen wertvolle Dienste, wodurch ich mit deutlich geringerem Energieaufwand den Berg bezwingen konnte. Die Todeszonen wurden durch die gute Sauerstoffmaske erheblich weniger bedrohlich und Zelte wie auch Kletterhaken machten den weiteren Weg erheblich einfacher. Die 2 weiteren Berge konnten von mir dann mit den Möglichkeiten bezwungen wurden. Knapp 3 Stunden brauchte ich für die 3 Berge auf dem normalen Schwierigkeitsgrad. Das kann je nach Route und Erkundungslust aber stark variieren.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der 3 normalen Berge, warten dann aber auch noch 3 weitere Schwere und 3 Insurmountable (unüberwindliche) Berge darauf angegangen zu werden. Wem das als Motivation zum Weiterspielen noch nicht genug ist, der kann auch noch mit den 2 anderen Charakteren die Berge angehen. Für Umfang ist damit auch gesorgt, da es immer auch einen Zufallsfaktor gibt. Ein Scheitern ist aber auch möglich. In meinem Let´s Play schaffte ich es zwar auf den zweiten Berg bis auf den Gipfel, aber verlor beim Abstieg die Orientierung und die Gnadenlose Umgebung zeigte ihre volle Härte und ich blieb auf dem Berg.
Hier nochmal zum Ansehen:
ByteRockers´ Games

Der CEO und ChefRocker Martin Knauf hatte schon lange das Ziel Computerspiele zu nutzen, um sogenannte everyday skills (Alltägliche Fähigkeiten) zu trainieren und dabei aber den Spielspaß nicht aus den Augen zu verlieren. Gemeinsam mit dem Berliner Team aus insgesamt 26 Leuten wollen sie dabei aber keine Lernspiele. Der Spielspaß soll bei ihren Zielen immer ein fester Bestandteil sein.
Wir leben in einer Welt aus Bits und Bytes, Einsen und Nullen, in der es jedoch mehr als ein einfaches Ja oder nein, Schwarz oder Weiß, gibt. Sie ist vielfältig, frei und voller kreativer Überraschungen.
ByteRockers´ Games
Wer mehr zum Studio wissen will, der findet bei den Quellen den Link zum Studio.
Tipps für Insurmountable
- Nutzt den leichten Anfangsbereich, um Ausrüstung und Erfahrung zu sammeln
- Hebt das Zelt auf, bis ihr in gefährlichen Bereichen seid. Nutzt bevorzugt Höhlen zum Schlafen
- Die Ausrüstung sollte immer nach Möglichkeit angepasst werden und keine Hemmung beim Wegwerfen von unnützen Gegenständen.
- Nicht alles muss mitgenommen werden und gerade in der Todeszone ist der direktere Weg oft der bessere.
- Plant die Route in kleinen Schritten, denn die automatische Route auf größere Entfernungen ist nicht immer die bessere.
- Versucht euch schon auf dem Gipfel die Abstiegsroute einzuprägen. Die Gefahr sich zu verlaufen ist je nach Umgebung immer da.
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Fazit
Ich bin niemand, der privat Interesse am Klettern hat, aber ich kann die Faszination am Bezwingen eines Berges nachvollziehen. Bücher und Filme zu dem Thema fand ich immer spannend und mit Insurmountable konnte ich in diese Welt tiefer eintauchen. Gerade das Planen der Route, das Abwägen von Vor- und Nachteilen, der richtige Einsatz von Fähigkeiten und Ausrüstung verleihen dem Spiel eine unheimliche tiefe. Der größte Kritikpunkt ist aber die Zufallsgenerierung. Wenn das Pech zuschlägt, dann hat man allein schon wegen der Gegebenheiten kaum eine Chance.
Wird man unvorsichtig und zu selbstsicher, dann endet es auch schnell mal in der Katastrophe. Das gleiche gilt aber auch für das Glück mit den Ausrüstungsfunden. Findet man nicht das richtige werden auch leichtere berge zur Gefahr. Für mich war das Spiel trotz der negativen Punkte eine besondere Erfahrung und ich kann das Spiel jedem empfehlen, der fürs Bergsteigen eine gewisse Faszination hat und mit dem Zufallsfaktor leben kann. Das Spiel gibt es bei Steam aktuell für 16,79€ und das ist es auch absolut wert.
Quellen
Die Bilder stammen von ByteRocker´s Games
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