Mein erstes Mal Sea of Thieves

Es gibt Spiele wie Sea of Thieves, die zwar immer wieder in meinem Blickfeld auftauchten, aber nie von mir gespielt wurden. Das muss sich ändern. Etliche Male habe ich es installiert und wieder ungespielt gelöscht, aber nun ist mit meiner „Mein erstes Mal…“ Reihe die Zeit zum Spielen gekommen. In 3 Folgen will ich dem Spiel auf die Pelle Rücken und mal sehen, wie es so ist und ob ich bisher was verpasst habe. 

Folge 1 Der Spieleinstieg von Sea of Thieves

Mein persönlicher Vorhof der Hölle ist jedes Mal die Charaktererstellung. Ich erreiche nie einen Zustand, in dem ich mit dem erstellten zufrieden bin und im schlimmsten Fall sieht der Charakter im Spiel dann auch noch anders aus als erstellt. Ja ich meine dich Dragon Age Inquisition! Hier konnte ich aber aufatmen, denn in Sea of Thieves muss ich nur einen der Charaktere auswählen. Hin und hergerissen zwischen dem Alkoholiker Pirat und dem halbnackten Karten Piraten wählte ich dann den guten Mann mit der Karte. Der sah kompetent aus und wenigstens einer soll das im Spiel sein. Da konnte im Tutorial ja nichts mehr schiefgehen.

Mein Pirat kann einfach alles tragen.

Das Tutorial muss man nicht machen und kann sogar vorzeitig beendet werden. Vorher erklärte ein Geisterpirat mir wie ich was Esse. Banane rinn in den Mund und schon war meine Lebensleiste auf 100%. Ein Effekt den ich mir täglich beim Frühstück wünschen würde. Das nächste war der Nahkampf. An einer Palme in der Nähe war ein Skelett angebunden mit einem Schwert in sich. Das war verständlicherweise sauer. Zum Sterben und untot ewig rumhängen würde mich auch sauer machen. Mit wenigen hieben mit dem Schwert beruhigte und zerteile ich ihn. Ich fühlte mich quasi als Erlöser und Held in einer Person. Danach fand ich noch einen Schatz, puddelte ihn aus und mit der Ausrüstung daraus brach ich das Tutorial ab und machte mich auf dem Weg zum Heimathafen.

Dort ging es gleich weiter. Ein Kerl in einem Zelt mit einer Vorliebe für Gold gab mir meine erste Schatzkarte und den Auftrag ihm die vergrabene Kiste zu besorgen. Als hochprofessioneller Pirat stand ich kurz danach auf meinem Schiff und suchte die Insel auf der Karte. Nachdem ich mir die Schatzkarte beim zweiten Versuch sogar angesehen hatte, fand ich die Insel und konnte loslegen. Segel setzen, Anker lichten und steuern musste von mir allein erledigt werden. Ein großer Pirat muss nun mal klein und allein anfangen dachte ich mir und segelte los. Die Insel fand ich sogar und dank einer Felswand legte ich eine Vollbremsung hin mit minimalen Schäden und Wassereinbruch im Schiff. Egal denn nach dem Zerschlagen von 3 Skeletten und einer Schlange grub ich die Kiste aus und segelte zurück.

Nach einer kleinen Irrfahrt und dem Besuch einer falschen Insel, hatte ich das erste Gold in der Tasche und war bereit für große Abenteuer. Im Menü lächelte mich bereits Jack Sparrow an und in Folge 2 stürze ich mich in den Fluch der Karibik. 

Folge 2 und der Fluch der Karibik

In der zweiten Folge wurde es dann zeit mal das angepriesene Abenteuer rund um Fluch der Karibik anzuspielen. Es sollte ja auch für Einzelspieler gut funktionieren und ja das konnte ich dann auch bestätigen. Nur der letzte Kampf wäre in der Gruppe wohl schneller vorbei gewesen, aber das habe ich in der Folge leicht gekürzt. Es fing in der Heimatbasis dem Piratennest an. Dort stimmte ich über den Beginn des Abenteuers ab, was bei einem Gruppenmitglied zu einem 100% Zustimmung führte und Honecker wäre neidisch auf so ein Wahlergebnis gewesen. Danach zeigte sich dann aber was das Abenteuer besonders macht und das ist die Atmosphäre. Die Erzählerin führt die Spieler in das Abenteuer ein und von Beginn an wird auch mit der Hintergrundmusik und der Lichtstimmung gespielt. Der Ersteindruck war schon mal top.

Lichtstimmung in Sea of Thieves
Sea of Thieves versteht es gut mit Licht Stimmung zu erzeugen.

Am Horizont zeichnete sich ein großes Portal ab und ein mutiger Pirat wie ich, musste da natürlich sofort reinsegeln. Unser Ziel war es Jack Sparrow auf dem Schiff des Fährmanns ins Totenreich zu finden. Nichts leichter als das und so gelang ich an eine Insel, die über leichte Umgebungsrätsel einen vorgegebenen Weg bereithält. Immer dabei der sprechende Schädel eines Piratenkapitäns und die Geister seiner Crew. Unheimlich ja, aber so ist man nicht allein. Hier ein Schalter umlegen, dort Leuchtfeuer entzünden und am Ende einen Leuchtturm nutzen, um den Fährmann zu rufen. Das alles machte Spaß, aber als echter Pirat war ich zwischendurch am Verzweifeln. Da lagen dort Unmengen an Gold rum und ich konnte nicht eine Dublone mitnehmen. Wer entwickelt so eine Sadistische Welt? Alles was ich bekam war ein ranziges Ruderboot und das Schiff des Fährmanns. Ein Skandal, wenn ihr mich fragt, aber was solls es ging ja weiter.

An Bord des Fährmanns schlich ich mich fast unbemerkt unter Deck. Fast, da ich mitten auf dem Deck ein großes Portal entzünden musste und das mitten zwischen der Geistercrew und direkt vor dem Fährmann. Unbemerkt, das kann ich. Unten fand ich den wie immer gut gelaunten Jack Sparrow, der versuchte einen Hund mit einem Knoch zu bestechen, um an einen Schlüssel zu kommen. So kennt man ihn ja und kaum befreit ging es gemeinsam an Deck und trotz unserer friedlichen Piratengesinnung mussten wir nur wenige Momente später die Kanonen bereit machen und in einem intensiven Gefecht ein anderes Schiff abwehren. Das seht ihr ja in der zweiten Folge auf meinem YouTube Kanal. Lasst da gerne ein Abo da.

Folge 3 Gold und wofür sammelt ich das eigentlich?

Bereits als es ursprünglich erschien, habe ich gelesen, dass es kein klassisches Rollenspielsystem gibt. Bleibt also die Frage wofür das alles? Kann ich einen Geldspeicher füllen und wie Dagobert im Geld schwimmen, oder kann ich damit nette Dinge kaufen? Wer einkaufen will, der braucht aber auch Gold, was mich wieder zu den Schatzsuchen führte. 2 Karten versprachen Reiche Beute und Spaß am Abend. Die erste Insel war auch schnell auf der Karte gefunden. Also der übliche Start mit Ankerlichten und so weiter und dann eine kurze Reise zur angepeilten Insel. Bei der Ankunft zeigte sich meine größte Schwäche. Ich verschätzte mich total und knallte auf eine kleine Insel und als Bonus wurde ich von der Insel noch beschossen. Ein Guter Start würde ich behaupten.

Schatzkiste in Sea of Thieves
Die Schatzkisten gilt es auszugraben und sicher nach Hause zu bringen.

Nach der Reparatur des Schiffs erwartete mich am Strand ein großes Monster, aber es konnte 5 Kugeln und ein wenig Stahl nicht widerstehen und löste sich auf. Es war immer noch kurios, dass es dafür nichts gibt. Nachdem ich dann den vielen Schlangen der Insel guten Tag sagte auf der Suche nach der ersten Kiste fand ich sie dann und lernte zusätzlich, dass rohes Schlangenfleisch zum Erbrechen führt. Wieder ein Detail das eklig und begeisternd zugleich ist. Auch die zweite Kiste war schnell gefunden. Was die Insel besonders machte war der NPC den ich traf. Die Piratin, die den Spitznamen die Unerschrockene hat, weil sie vor allem Angst hat. Die Schlangeninsel ist da bestimmt ein schöner Wohnort.

Sea of Thieves NPC

Die zweite Insel lief ähnlich. Hinsegeln (diesmal ohne Schäden geankert) Skelette vermöbeln, 2 Schätze ausgraben und alles von Wert mitnehmen. Voll beladen ging es zurück zum Piratennest. Dort verkaufte ich die Kisten und deren Inhalt an meinen Mann fürs Gold. Mit dem ersten Reichtum erkundete ich nun die Einkaufsmöglichkeiten. Waffen, Kleidung, Ausrüstung und Schiffsteile wirken erstmal beeindruckend, aber viel davon traf auch einfach nicht meinen Geschmack, weshalb ich mich schnell für 2 schöne Waffenskins entschied. Ja richtig gelesen das alles sind nur Skins. Man bekommt keine stärkeren Waffen oder sonstiges was einen Vorteil bringt. Genau hier liegt aber auch die Stärke des Spiels. Alle haben die gleichen Voraussetzungen und das Ballancing der NPC Gegner ist viel leichter für die Entwickler. Das funktioniert und motiviert stärker zum Spielen, als ich vorher gedacht hätte.

Fazit zu Sea of Thieves

Sea of Thieves lässt mich ehrlicherweise unentschlossen zurück. Ich hatte zwischendurch wirklich Spaß mit dem Spiel und das Heben von Schätzen und gerade die nett inszenierten Geschichten werten das Spiel unheimlich auf, aber das Spiel hat für mich ein Problem, aber bevor ich darauf komme, nochmal kurz zu den „Upgrade“ Möglichkeiten. Das Fehlen von einer Charakterentwicklung wie man sie aus Rollenspielen kennt, hat mich erstaunlicherweise überhaupt nicht gestört. Die Optik von Schiff, Pirat und der Ausrüstung sind mir da Motivation genug gewesen. In den drei Folgen habe ich mir zum Ende dann ein paar schöne Waffenskins gekauft, die schon fein aussahen. Die Schiffsteile kosten ordentlich, aber belohnen die Spieler mit wirklich auffälligen Designs. Da müsste ich wirklich zu viel Gold haben.

Das Problem fängt bei den Missionen an. Ich bin davon ausgegangen, dass sie eher auf Gruppen ausgelegt sind, denn ein Lager von Skelettpiraten allein auszuschalten könnte problematisch sein. Auch so bietet das allein spielen viele Gefahren. Trifft man auch eine andere Crew, dann ist man gnadenlos unterlegen, da es einfach zu viele Aufgaben auf dem Schiff gibt, wenn es zum Kampf kommt. Das blieb mir erspart, aber ich hatte mir ja auch für das Format ein Limit von 3 Folgen gesetzt. Das Gruppenspiel konnte ich auf der Xbox leider nicht testen, da es immer nur meine Zweitkonsole war. So habe ich nie eine Freundesliste aufgebaut und es fehlten mir Mitspieler, aber für Mein erstes Mal reichte der Eindruck. Weitere Missionen und die Kampagne waren durch die Folgenbegrenzung leider nicht möglich.

Da warten noch viele Schatzsuchen auf mich.

Also als Fazit muss ich sagen, dass Sea of Thieves mir wirklich Spaß gemacht hat und das, obwohl ich nur an der Oberfläche gekratzt habe. Was mich vom tief einsteigen abhält sind die fehlenden Mitspieler. So gut der Einstieg auch ist und so schön es auch ist, dass andere Spieler einem nicht mit ihrem Levelfortschritt allein erschlagen, so bin ich doch skeptisch. Das kommt weniger von Sea of Thieves und mehr von meinen Erfahrungen in anderen Onlinespielen. Mal sehen vielleicht spiele ich ja noch weiter. Schreibt mir, ob ihr mehr davon sehen und lesen wollt. Lasst auf jeden Fall ein Abo auf meinem YouTube Kanal da und verpasst keine Episode von Mein erstes Mal…

Mein erstes Mal…

Die „Mein erstes Mal…“ Reihe gibt mir die Möglichkeit Spiele nachzuholen, oder aktuelle Spiele anzutesten, wobei mir die Vorgabe von 3 Folgen einen schönen Rahmen setzt. So bin ich gezwungen mich auf bestimmte Aspekte zu konzentrieren und vermeide mein übliches Problem. Ich spiele oft halbherzig in Games rein und lasse sie dann auch schnell wieder fallen. So ging es mir zum Beispiel mit Escape from Tharkov, Elden Ring und Returnal. Die drei Titel werden auch Teil der Reihe werden. Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht und wenn ihr Spielvorschläge für die Reihe habt, dann immer her damit und seht euch auch meine Beholder 3 und Far Changing Tides Playlist auf YouTube an. Beides absolut geniale Indie Spiele von 2 klasse Entwicklerteams. 

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