Star Trek Generations – Viel Inhalt, wenig Spaß

Star Trek Generations, oder auf Deutsch „Treffen der Generationen“, sollte die alte Crew der Enterprise ablösen und die der Next Generation auf die Leinwand bringen. Daraus wurde ein Film, den ich im Laufe der Jahre immer mehr zu schätzen lernte und beim erneuten ansehen für diesen Artikel erst richtig wertschätzen konnte. Mit 14 hatte ich einfach noch nicht das Gespür für die Botschaft der Geschichte und die Details. Das Spiel zum Film habe ich damals zwar gespielt, aber auch schnell wieder vergessen. Dem warum will ich auf den Grund gehen und damit wären wir hier bei diesen Zeilen angekommen.

Star Trek Generations nah am Film und doch weit weg

Wer die Jungfernfahrt der Enterprise D noch einmal erleben will, der sollte also jetzt aufhören zu lesen und den Film schnell starten. Den Film gibt es bei dem Streaming Dienst eures Vertrauens, oder hier über meinen Partnerlink bei Amazon: https://amzn.to/3HtQjq8

Viel günstiger ist das Intro des Spiels, dass die Vorgeschichte zusammenfasst, aber bevor ich euch das zeige, erstmal was dort zusammengefasst wird. Die Enterprise D empfängt auf ihrem Jungfernflug einem Notruf. Mit gerade genügend Personal an Bord um die Ehrengäste und die Presse ein wenig herumzufliegen, eilen sie zur Rettung. Dort können sie durch ein gefährliches Manöver die Rettungsmission starten und einige Überlebende an Bord Beamen.

Unter den Geretteten ist auch Soran, der vehement fordert auf das Schiff zurückkehren zu können, das am Ende zerstört wird. Bei der Rettung geraten sie allerdings selbst in Gefahr von der Anomalie zerstört zu werden. Die ist ein Energieband, dass Nexus genannt wird und sich auf einer festen Bahn durch das Weltall bewegt. Bei dieser Mission entkommt die Enterprise nur knapp der Zerstörung und verliert Captain James T. Kirk. Dieser opfert sich um das Schiff zu retten. Das Intro könnt ihr euch hier ansehen:

Star Trek Generations das Spiel

Das Spiel orientiert sich grob an der Geschichte des Films. Einige Zeit nach dieser Rettungsmission versucht Soran auch hier, durch umlenken der „Flugbahn“, in die Anomalie zurückzukehren. Im Film zerstört er 2 Sterne um sein Ziel zu erreichen. Im Spiel hat er 11 Optionen und wir müssen jede verhindern. Das passiert in Unterschiedlichen Missionen. Jede Mission hat einen anderen Schwerpunkt und setzt ein anderes vorgehen voraus. In den meisten Missionen ist der Trikorder eines der wichtigsten Hilfsmittel.

In der ersten Mission Beamen wir als Riker auf die aus dem Film bekannte Raumstation und versuchen herauszufinden wer die Station angegriffen hat und ob es Überlebende gibt. Hier ist ein offensives Vorgehen gefragt und durch ausschalten der Angreifer und befragen der Überlebenden erfahren wir erste Hintergründe zu dem Angriff. Dabei müssen noch ein paar Umgebungsrätsel gelöst werden, wodurch am Ende ein kurzer Kampf gegen Soran ansteht. Das Ziel ist in jeder der Missionen Soran aufzuhalten und das jeweilige System zu retten. Gelingt es nicht, dann kann es auch schnell passieren, dass uns die Sternenflotte von dem Auftrag abzieht.

Der Start mit Riker war noch gelungen. Rauszufinden wie ich das Level lösen kann, war spaßig und auch wenn ich den finalen Torpedo nicht aufhalten konnte, so folgte ich damit immerhin dem Film. Das Riker über die Pfeiltasten und nicht WASD gesteuert wird, ist schon gewöhnungsbedürftig. Damit ist das Spiel aber ein Kind seiner Zeit. Da gab es einige Standards aus heutiger Zeit. Kleiner Tip für alle die es spielen wollen. Die Blickrichtung kann man mit der Maus ändern, wenn die rechte Maustaste gedrückt wird. Ansonsten steuern wir nur das Fadenkreuz sobald wir im oberen teil des Bildschirms sind.

Die Jagd beginnt

Die weitere Jagd nach Soran findet auf einer Sternenkarte statt. In der stellaren Kartographie sehen wir den Kurs des Nexus und können auch berechnen lassen was bei der Zerstörung eines Systems mit der Bahn passiert. Mit Hinweisen und Scanergebnissen spüren wir Soran immer wieder auf, wobei wir für genauere Scans ins System reisen müssen. Schaffen wir es rechtzeitig das nächste Ziel herauszufinden, dann schalten wir eine neue Mission frei. Darin geht es dann mit einem vorgegebenen Besatzungsmitglied auf Planeten und Stationen. Die Videosequenzen sehen heute zwar nicht mehr so beeindruckend aus, aber waren damals ein echtes Highlight.

Der Sound untermalt das Spiel und trägt wie die Original Sprecher zur Atmosphäre bei. Wenn man denn auf Englisch spiel, denn in der deutschen Version muss man sich an neue Stimmen gewöhnen. Als Star Trek Fan habe ich damals nach der ersten Mission noch Spaß am Spiel gehabt und selbst die bescheidene Optik konnte daran noch nichts ändern. Spätestens nach der zweiten Mission verflog meine Begeisterung und auch heute wurde das Spiel wieder schnell zur Qual. Denn da sind die Schwachpunkte des Spiels.

Generationen mehr wären nötig gewesen

Kommen wir zu meiner Kritik. Wenn man von den Dingen absieht, die zu der Zeit nun einmal anders gelöst wurden, so bleiben trotzdem zu viele Schwächen. Wer Labyrinthe mag, der wird sich in einigen Missionen wohl fühlen. Den richtigen Weg zu finden ist ein fester Bestandteil des Spiels. In der Mission mit Dr. Crusher geht es in das innerer eines lebenden Planeten, was eigentlich eine klasse Idee war. Viel Zeit verbringt man zu Beginn dann in identisch aussehenden Gängen und Gegnern die nur angreifen wenn wir den Trikorder benutzen. Damit wird das nutzen der Trikorderdaten zur Gefahr. Spannende Idee die leider nur die Zeit strecken soll bis wir eine Lösung für das Umgebungsrätsel finden. In einer Umgebung die selbst damals nicht schön war.

Mal geht es in einer Geheimmission, verkleidet unter Gegner, dann gibt es Raumkämpfe, Gegner müssen ausgeschaltet werden, oder Hindernisse überwunden werden. Abwechslung ist auf dem Papier geboten, aber damit hatten die Entwickler sich übernommen. Weniger Mechaniken, aber die dafür besser umgesetzt hätten dem Spiel gut getan. Die Raumkämpfe hätten besser ganz gestrichen werden sollen. Die unterschiedlichen Schauplätze sind zwar kreativ, leiden aber auch daran nicht gut genug ausgearbeitet zu sein. Daher auch der Einsatz von Labyrinthen. Das jede Mission auch scheitern kann, wäre auch nicht schlimm, wenn es denn mehr Spaß machen würde sie zu wiederholen, bis man die richtige Lösung hat.

Und wiederholen trifft es hier genau, denn speichern klappt nur zwischen den Missionen. Geht irgendwas schief, dann bedeutet das dann auch neu Laden und die Mission von vorne beginnen. Das wird schneller zur Qual als ich gedacht hätte, denn zum scheitern gibt es genügend Möglichkeiten. Zu viel Schaden genommen, keine Phaserenergie mehr, oder einfach eine falsche Entscheidung getroffen und schon ist das Ende da. Geht auch dank der unpräzisen Steuerung gerne mal schneller zu Ende. Wie ich die Box auspacke und ein aktuelles Let´s Play mit den erfolgreichen Versuchen könnt ihr euch hier ansehen:

Mein Fazit zu Star Trek Generations

Microprose hätte für Star Trek Generations besser ein Genre festgelegt, als hier von allem etwas bieten zu wollen. Lieber ein richtig gutes Adventure, oder ein reines Actionspiel, als so eine wilde Mischung die nicht funktioniert. Das schlechte Leveldesign ist dabei nur das Ergebnis dieser fehlenden Fokussierung. Währe die Atmosphäre durch Sound und Video nicht so eingefangen worden, so wäre es vermutlich ganz aus meiner Erinnerung verschwunden gewesen. So war es nett es nochmal erlebt zu haben, aber ich stelle die Box des Spiels jetzt zurück ins Regal und vergebe traurige 2 von 5 Ellies.

Links zu Star Trek Generations

Die alten Tests zum Spiel auf Kultboy

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