The Club – Segas vergessener Shooter

Die Playstation 3 erlebte einige gute Shooter, die bis heute noch ihre Fans haben. The Club versuchte in dem Umfeld das Geschwindigkeitsgefühl von Rennspielen mit einem Shooter zu kombinieren und ging damit unter. Es wurde Zeit das Spiel wieder auszugraben, die Playstation 3 anzuwerfen und mir anzusehen was da schief lief im Jahr 2008.

The Club ein gnadenloses Untergrundturnier

Hier wird geschossen bis die Gegner fliegen.

Die Geschichte hinter The Club ist einfach gestrickt. Die Reichen und Mächtigen betreiben ein Untergrundturnier, in dem sich moderne Gladiatoren auf Leben und Tod bekämpfen. Anders als bei den historischen Gladiatorenkämpfen findet das Spektakel nicht vor den vollen Rängen eines Stadions statt. Sondern per Übertragung in einem der 8 unterschiedlichen Arenen. Es gibt das Stahlwerk, das Kreuzfahrtschiff, das Gefängnis, Venedig, das Warenhaus, das Landhaus, den Bunker, und das Kriegsgebiet. Nichts davon ließ mich damals vor Verzückung aufschreien, aber es war schon ganz nett anzusehen.

Zur Auswahl stehen 8 Gladiatoren, von denen jeder zwar eine Hintergrundgeschichte mitbringt, aber die passt auf einen Bierdeckel. Da hätten wir zum Beispiel Dragov, der kräftig gebaute sibirische Jäger, der als meist gesuchter Verbrecher in der russischen Geschichte gilt und nein Dragov ist kein Spitzname von Putin. Am meisten beeindruckt hat mich aber Finn. Ein Spielsüchtiger, der es mit seinen Einsätzen übertrieben hat. Also warum die Lebensgeschichte nicht verfilmt wurde ist mir ein Rätsel, aber darauf kommt es bei The Club auch eigentlich nicht an, denn im Fokus stand der Multiplayer und mit Abstrichen auch der Singleplayer Modus.

Angelehnt an Rennspiele sollte besonders das hohe Bewegungstempo von dem steigenden Kombi Multiplikator angefeuert werden. Wer möglichst schnell hintereinander Kills erzielt, wird mit einem steigenden Multiplikator belohnt. Das klingt nach Action geladenem Gameplay, aber nutze sich auch genauso schnell ab. Zu schnell hatte man alles gesehen und zu wenig Gameplay Varianten hatte das Spiel.

Punkte sind das Ziel

Kills Earn Scores. Scores Bring Success. Success Means Survival. This is the mantra of The Club. A Secret Network of Corrupt Businessmen and sick millionaires who fund and gamble upon the World´s most lethal Bloodsport. Now the next Victims are ready to fight. Take control of one of eight modern day Gladiators and remember at all Times – Kill quickly because in The Club, if you stand still you are dead…

Klappentext von The Club

Das Gameplay zündet nicht richtig

Der Kern des Spiels war der Multiplayer Modus in seinen 8 Varianten. Besonders ausgiebig testen konnte ich ihn allerdings nie. Ich war zu spät zu der Party. So saß ich da und wartete lang auf andere Spieler und es sind so nur wenige Runden zustande gekommen. Das machte schon Spaß, aber war nie so gut, dass ich dafür andere Spiele liegen gelassen hätte. Im Multiplayer scheiterte The Club auch nicht an der schlichten KI von Bots. Geboten worden die üblichen Deathmatch Modi als Team und allein, Capture The Flag und VIP Modi, wo bestimmte Spieler des Gegnerischen Teams ausgeschaltet werden mussten. Solide Standard Kost mit ein wenig mehr Tempo.

Schnell sein bringt Punkte

Im Singleplayer gab es dann ähnliche Kost. Nur weniger Varianten und alles gegen Bots. Die schnellen Runs um Punkte waren da noch die beste Wahl. Möglichst schnell zum Ende des Levels kommen zu müssen und dabei mit Kill Combos die Punkte nach oben zu treiben, machte ein Weilchen schon Spaß. Leider reichte der Spaß nur ein Wochenende. Dann legte ich es ins Regal und für lange Zeit war es vergessen.

Harte Konkurrenz für The Club

Sega ist mit The Club zu einer Zeit rausgekommen, die voll war von guten Shootern. Im Jahr davor erschien Call of Duty Modern Warfare und im selben Jahr wie The Club erschienen einige starke Titel auf der Playstation 3. Ich spielte dann lieber Call of Duty World at War, Resistance 2 und Battlefield Bad Company. Alles Titel mit starker Singleplayer Kampagne und einem guten Multiplayer Modus. In dem Umfeld konnte der Titel nicht überleben und wirkte wie ein Spiel, dass 2 Jahre vorher hätte erscheinen müssen um eine Chance zu haben.

Gareth Wilson von Bizarre nannte 2010 in einem Interview die Verkaufszahlen okay, aber es war kein großer Erfolg. Er sprach auch noch einmal die schwere Konkurrenz zu der Zeit an. Mit der Anmerkung, dass es immer noch eine aktive Facebook Gruppe zu The Club gab, sagte er, dass es auch einige Fans hatte. In meinem Umfeld war ich ziemlich allein mit dem Spiel und auch in den Läden sah ich es kaum. Die Presse vergab 70er Wertungen und meistens lass man etwas von wird schnell langweilig und kann die Spieler nicht lang binden. Krawall.de stach mit einer 84 heraus und Frank Weber nannte es einen rasanten Arcade-Shooter, der seinen Ehrgeiz packte. Ich möchte da gerne durch die Zeit reisen. Ihn in die Arme nehmen und ihm sagen „Alles wird gut und es gibt noch andere tolle Spiele da draußen“

Mein Fazit zum Spiel

Zu Spät, zu Wenig und nicht gut genug um im Jahr 2008 eine Chance zu haben. Gerade weil ich für das Video die Konkurrenz nochmal gespielt hatte, merkte ich schnell wie Mittelmäßig The Club und wie rasant es ausbrennt. Während ich pflichtschuldig die Aufnahmen machte, stellte sich absolut kein Ehrgeiz ein besser zu werden. Bei den anderen Titeln blieb ich immer länger hängen und hatte mit jedem Spaß. Schade, aber so konnte es wenigstens ein Teil der Vergessenen Spiele auf hineingestolpert werden.

Quellen:

Gareth Wilsons Aussagen

Wikipedia zum Spiel

Testurteile in der Übersicht

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